Mehr Frauen in die Kommunalpolitik! – für mehr Vielfalt und eine lebendige Demokratie

Das Helene Weber-Kolleg ist die erste bundesweite und parteiübergreifende Plattform für politisch engagierte Frauen. Benannt ist das Helene Weber-Kolleg nach einer der vier Mütter des Grundgesetzes, die 1949 die Aufnahme des Artikels „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Art. 3 Abs. 2 GG) in die deutsche Verfassung erstritten haben. Ziel ist es, durch verschiedene Austausch- und Vernetzungsformate und ein Informationsangebot, Frauen bei ihrem politischen Ein- und Aufstieg zu unterstützen.

Frauen in die Kommunalpolitik - Das macht das Helene Weber-Kolleg

Selbst 100 Jahre nach der Einführung des aktiven und passiven Frauenwahlrechts sind Frauen in der Politik noch unterrepräsentiert. Aktuell liegt der durchschnittliche Anteil von Frauen in der Kommunalpolitik bei 27 Prozent; weniger als 10 Prozent der Städte werden von einer Bürgermeisterin geführt. Das HWK wurde 2011 gegründet um genau das zu ändern.

Es bietet Empowermentprogramme, Mentoring sowie Netzwerk- und Fortbildungsformate an. In verschiedenen Formaten und Modulen des Kollegs, in (digitalen) Veranstaltungen, Fokusgruppen oder Vernetzungstreffen werden relevante Themen mit Praktiker*innen und Expert*innen diskutiert und vorangetrieben und daraus Handlungsempfehlungen an Parteien, Kommunen und kommunale Spitzenverbände abgeleitet.

Das Helene Weber-Kolleg ist Wissensplattform und Informationsangebot und bietet Daten und Fakten zu Frauen und Parität in der Politik. Vorbilder und Best Practice-Beispiele zeigen, wie Kommunalpolitik attraktiver, zeitgemäßer und inklusiver gestaltet werden kann. Verschiedene Publikationen stehen zum Download zur Verfügung.

 

Kommunalpolitik intersektional gestalten – Förderperiode 2022-2024

Kommunale Vertretungen sind in ihrer Zusammensetzung nicht nur im Hinblick auf die Geschlechter, sondern auch auf Familienkonstellationen, Alter, soziale Herkunft, Migrationserfahrungen oder sichtbare Behinderung wenig divers. Mehr denn je sind daher Initiativen und Projekte in intersektionaler Perspektive gefragt, die Frauen in ihrer Vielfalt fördern und ihren politischen Ein- und Aufstieg begleiten und unterstützen. In der aktuellen Förderperiode 2022-2024 nimmt das HWK deswegen vermehrt Frauen in den Blick, die Mehrfachdiskriminierungen erfahren. Beispielsweise wird ein Netzwerk für Frauen mit Migrationsbiografien aufgebaut und spezifische Angebote für Frauen mit Behinderung geschaffen und damit zugleich die Wissensgrundlagen über Bedarfe, Möglichkeiten und gute Praktiken verbreitet.  Die Veränderung von parteipolitischen Kulturen und Strukturen, etwa in den Feldern Vereinbarkeit von Amt, Familie und Beruf, Bekämpfung von Sexismus, Auswahl- und Nominierungsprozesse in den Parteien, sind weitere Schwerpunkte. Weiteres Ziel ist die Stärkung von ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen.

Der Helene Weber-Preis ist eine bundesweite Auszeichnung für die Förderung der politischen Partizipation von Frauen in Deutschland. Seit 2009 würdigt und stärkt er ehrenamtliche kommunale Mandatsträgerinnen, die sich durch herausragendes Engagement hervorgetan haben und macht sie und ihre Arbeit sichtbar.

Das Helene Weber-Netzwerk ist der bundesweite Zusammenschluss von Kommunalpolitikerinnen, die für ihre Leistung mit dem Helene Weber-Preis ausgezeichnet wurden. Wesentliches Kennzeichen des Netzwerks ist die überparteiliche und länderübergreifende Zusammenarbeit.

Das HWK wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert, Projektträgerin ist die EAF Berlin. Mehr über das Team.